Gestern traf gegen 22 Uhr der Lilienthaler Gemeinderat nach einer vierstündigen Sitzung mit
nur einer Stimme Mehrheit (13:12) eine Entscheidung gegen den Bau der Linie 4.
Als Begründung wurden die unberechenbaren Mehrkosten genannt, die auf Lilienthal zukämen. Die Gegner der Linie 4 dürften
dies mit Sicherheit als einen großen Erfolg feiern, aber wie nach vielen großen Feiern dürfte sich früher oder später die
Ernüchterung einstellen. Trotz der Entscheidung, oder besser gesagt, wegen der Entscheidung, bleiben einige bisher
noch unkalkulierbare Kosten und Risiken für Lilienthal übrig:
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Seit 2008 wird auf Bremer Gebiet die Anbindung der Lilienthaler Ortsumgehungsstraße an das Bremer Straßennetz gebaut.
Dieser Bau wurde vor einigen Jahren durch einen Doppelbeschluss zwischen Bremen und Lilienthal beschlossen, dieser umfasste sowohl
die Anbindung der Straße, als auch den Bau der Linie 4 nach Falkenberg. Bremen ist in Vorleistung gegangen und nun weigert sich
Lilienthal ihren Teil der Abmachung einzulösen. Eine naheliegende Entscheidung auf Bremer Seite dürfte ein Baustopp sein.
Damit würde die Ortsumgehungsstraße ihren Sinn verlieren ... . Bremen könnte außerdem Schadensersatz verlangen, weil die
bisherigen Ausgaben unter nicht mehr gültigen Voraussetzungen erfolgten.
Mit der gestrigen Entscheidung hat sich der Gemeinderat zusätzlich der kostengünstigen Möglichkeit einer Renovierung der Hauptstraße beraubt.
Auch wenn die Lage aktuell in den Medien als hoffnungslos beschrieben wird, muss sie es nicht sein. Bereits
während des Planfeststellungsverfahrens hatte der Gemeinderat jenes für eine gewisse Zeit gestoppt. Bleibt
jetzt nur noch abzuwarten, was die Zeit bringen wird ...